Schöne neue Medien-Welt
Denk Positiv!
Nachdem in den Medien in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Negative und der Wunsch nach Veränderung im Vordergrund stand, begann in den 80ern und 90ern (nicht zufällig zeitgleich mit dem Aufpumpen der Finanzblase, der Vergabe falscher Kredite) der Umschwung: Nur noch das Positive war wichtig. Mehr noch:
An Allem war Alles nur positiv zu sehen.
Besser noch: Alle vielversprechende war euphorisch zu begrüßen. Dabei ist die Euphorie, medizinisch gesehen, der irrational aufblühende Zustand kurz vor dem Exitus.
Diese neue Masche, die zuerst in der Vermarktung der eigenen Produkte auftrat, dann in der Vermarktung des eigenen Tuns, dann in der Vermarktung des eigenen Selbst, wurde zum Leitbild der Medien, als die Menschen begriffen hatten, daß sie damit Geld machen konnten - im hier besprochenen Sinne, nämlich durch Vergabe von Kredit, also von Vertrauen auf Versprechungen.
Wie ein Unternehmer bekannte, war spätestes seit Anfang dieses Jahrtausends öffentlich bekannt (und intern allen Beteiligten natürlich schon viel länger), daß nur noch zwei Prozent der täglichen Devisentransaktion von zwei Billionen US-Dollar durch einen realen Austausch von Gütern gedeckt war, daß die Geldschöpfung allein aus der Kreditvergabe der privaten Banken hervorging, und daß die regelmäßigen G7- bzw. G8- Treffen letztlich nur dem Versuch dienten "die Jonglierbälle in der Luft zu halten"; und daß dies eines Tages nicht mehr zu schaffen sein würde.
Doch so wie Geld durch Kredit-Vergabe aus dem Nichts geschaffen werden kann (und wird), kann Geld genauso durch Kredit-Vernichtung wieder im Nichts verschwinden. Es hat was von Quantenphysik an sich. Und wie jemand es sagte, zur Lösung der Krise müßte man vor allen die bestehenden, aber außer Kraft gesetzten Regeln wieder in Kraft setzen - allerdings mit einer kompetenten internationalen Überwachungsinstitution. Nur - wer will das schon.
Unschöne Begleiterscheinungen wurden medial unter den Teppich gekehrt, selbst wenn sie 10:1 oder 100:1 überwogen - sie wurden einfach nicht mehr erwähnt. Kamen sie doch versehentlich zur Sprache, dann gaben die Menschen der Sache schnell einen "Spin", so der Fachbegriff; eine Dreh, und wenn es sich um die eigenen Sachen handelte, ins Positive.
Früher, zu anderen Zeiten noch, nannte man das: Propaganda. Endlose Werbung, endloses Schönreden des eigenen Tuns: Woher kennen wir das bloß noch, in anderen Bereichen? Ach, da war doch was...damals...
Das Resultat ist nach dreißig Jahren eine völlige Verblödung und Hilflosigkeit aller Beteiligten.
Wuff.
Antwortete Erich Kästner noch auf die aggressive Frage: "Wo bleibt denn da das Positive?" Ein knurriges "Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt!", so antworteten die modernen Medienarbeiter: Ihr wollt das Positive sehen? Kein Problem, wir können liefern! Anything, anytime, anywhere! - Wie es schon angeblich die CIA 1970 in Vietnam sagte.
Wie war das möglich? Von gestern trennt uns schließlich kein Abgrund, sondern die veränderte Lage: Auf Grund des sprudelnden Erdöls wurden Speicher- Transport- und Übertragungskapazitäten so billig wie noch nie. Das fing schon mit dem Papier an; einen Wald zu fällen und zu Papier zu verarbeiten geht heute maschinell und in rasender Geschwindigkeit. Gleichzeitig wurde Lagerkapazität - bedingt durch den wachsenden Platzbedarf der Menschheit und angeheizt durch Spekulation und kriminelle Höherbewertung - immer teuerer. Denn das ist doch das schöne bei einer positiven Verstärkung: sie verstärkt sich selbst, bis sie das Aufnahmevermögen der Umgebung oder das die Leistungsgrenze des eigenen Systems erreicht oder sprengt. Nur der negative Regelkreis reguliert sich selbst.
Also lagerte man die in immer größeren Mengen hergestellte und transportierte Ware - und Information - beim Kunden aus. Übrigens auch die Dienstleistung - deshalb muß der Kunde alles selbst machen. Weil er es ja nun kann.
Es fehlte dadurch der Druck über die Finanzen, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Die Auslese erfolgte nun über die Quantität und nicht mehr über die Qualität. Mehr bedeutete besser. Kein Mensch kauft zehn Seiten bedrucktes Papier, wenn er für den selben Preis zwanzig bekommen kann; das ist zwar dumm, aber leider wahr. Es geht auch nicht anders: das, was vorher auf zehn Seiten stand, ist nun auf zwanzig verteilt; kauft er nun zehn, kriegt er nur die Hälfte von dem, was er vorher hatte. Das geht nach dem Kartoffeltheorem. Auch das ist Inflation.
Die nun vorhandenen Speicher- und Übertragungskapazitäten mußten so billig wie möglich gefüllt werden, und das ging nur über Fremdfinanzierung - also über Reklame, welche die Abnehmer von Waren und Dienstleistungen bezahlten (nicht unbedingt der zuvor beworbenen). Wie ein Werbefachmann sagte, hat ein durchschnittlicher Supermarkt 50.000 Produkte in den Regalen, wovon maximal 50 beworben werden - und 15 pro Kunden verkauft.
Eigentlich gibt es angesichts dessen nicht zu viel Werbung, sondern zu wenig. Denn wer wählt nach welchen Kriterien aus, für welches Produkt geworben wird, und für welches nicht? Oder ist das egal - es muß nur für genügend, aber beliebige Produkte geworben werden? Es ist den Menschen wohl egal, was die Leute ihnen abkaufen, Hauptsache, sie kaufen es ihnen ab.
Auch hier wendet sich das Blatt bereits in Richtung Quantität: die Unmengen von billiger Speicher- und Übertragungskapazitäten müssen mit Unmengen von bezahlter Werbung gefüllt werden. Sonst bleibt etwas leer- und das wird angeblich teuer. O Horror Vacui.
Andererseits gibt es keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Werbung und dem, was die Menschen SPAM nennen - aus Sicht der Empfänger stiehlt sie ihnen die Zeit. Aber auch Zeit ist billig geworden - bis zur Wertlosigkeit. Also schlägt man sie gemeinsam mit dem Konsumenten mit Werbung und aufregenden Geschichten über Nichtigkeiten tot. Und Märchen über Geld, wie es still vor sich hin arbeitet und sich dabei auch noch vermehrt.
Der Engpaß ist nun nicht mehr die Speicher- und Übertragungskapazität, sondern, die Auf- und Abnahmekapazität der Menschen, die aus natürlichen Gründen - und auch aus philosophischen Gründen - nicht weiter erhöht werden kann. Sie wird völlig überladen; das führt zu geistiger Verstopfung und irrationalem Verhalten.
Mehr als sein gesamtes Geld ausgeben und sich dann bis an die Grenze verschulden kann ein Mensch nicht.
Wuff.
Es gibt jedoch, wie immer, Auswege aus dem Dilemma.
Erstens: Man könnte die Überkapazitäten schon am Eingang zerstören - mit Spamfiltern oder ähnlichen Vorkehrungen, die 80-90% der gesendeten Information vor dem Erreichen des Verbrauchers vernichten. Oder sie gar nicht erst senden.
DAS wäre positiv.
So stellte ein öffentlich-rechtlicher Dudelfunk angesichts der offensichtlich werdenden Finanzkrise seine halbstündigen Börsennachrichten ohne jede Ankündigung oder Begründung ein. Man wollte sich wohl nicht die Blöße geben, zu der Katastrophe mit randomisierten Kursnachrichten beigetragen zu haben, und irgend ein Entscheider sprach wohl das Machtwort. Alles in allem setzte man wohl auf das noch zu besprechende kurze Gedächtnis der Menschen: Wenn man sich jetzt davonschleiche, würde sich niemand daran erinnern, daß man am Tatort gewesen war.
Dann schien es, als ob die Krise vorüber gehen würde. Die Börsen stiegen wieder! Im zweistelligen Bereich! So wurde freudetrunken glucksend vermeldet. Man hatte noch etwas gefunden, was man ins Feuer werfen konnte.
Prompt setzten die halbstündigen Börsennachrichten wieder ein; wer nach den Nachrichten noch den Wetterbericht hören wollte oder nicht schnell genug an den Schalter kam, mußte sich wieder zwangsweise durch diesen Müll hören. Zeitgleich und schlagartig flossen die Briefkästen wieder über von Kreditangeboten, bezahlt aus den Steuergeldern des künftigen Kreditnehmers. Recycling money. Jemanden dazu zu bringen, sich selbst Geld zu leihen und dieses dann einem anderen zurückzahlen zu müssen, das ist die Kunst.
Dann stellte sich heraus, daß es wohl doch nicht so einfach sein würde wie in früheren "Schwierigkeiten" des DAX.
Also stellten die Sender die halbstündigen "Börsennachrichten" sang- und klanglos wieder ein. Bis heute vermißt sie keiner. Ja, sie können sich kaum daran erinnern, daß es sie mal gegeben hat - so sinnlos waren sie. Und es ist den Menschen so viel wohler dabei. Große Verluste entstanden den Sendern (oder den Zuhörern gar) wohl nicht; wohl aber den Aktienverkäufern und Jahrmarkt- Schreiern, die diese Nachrichten lanciert hatten. Doch ein geträllertes Liedchen mehr hier, eine blöde Beliebigkeitsnachricht mehr dort, und die entsetzlich fordernde Sendezeit war für's Erste gestopft.
Obwohl: Bei Lichte betrachtet stellten sie den Börsenbericht ja just in dem in dem Moment ein, in dem er nun für alle wirklich interessant geworden wäre - und nicht wie zuvor für niemanden, außer um durch diese Art von Frontberichterstattung irrational Angst, Schrecken und wilde Hoffnung zu verbreiten. Da scheint die selbe Kundenverachtung, Niedertracht und Gemeinheit am Werke wie zuvor, nur diesmal umgekehrt; denn Berichte über Dinge, die geschehen SIND, nützen an der Börse niemandem - außer dem Berichtenden.
B-BL BL BL BL BL BL BL BLP BLI... |
Die ebenfalls aus purer Niedertracht zwischen Nachrichten und Wetter plazierten, beliebten und ebenso sinnfreien "Verkehrsmeldungen aus aller Welt" ließen sich genauso einsparen. Untersuchungen haben nämlich ergeben, daß am schnellsten zum Ziel kommt, wer während der Fahrt sein Autoradio abschaltet und die "Verkehrsnachrichten" konsequent ignoriert.
Kundenfreundlichkeit sieht dagegen anders aus: auf den Punkt genau (und nicht irgendwann beim Umschalten zwischen zwei Werbeblöcken) die Nachrichten und den Wetterbericht, danach alles andere. Wer will, kann ja abschalten. Doch es gilt:
DU DARFST NICHT ABSCHALTEN!
(George Orwell, 1984).
Und natürlich: Ich bin Der Herr Dein Sender; Du sollst keinen anderen Sender neben mir hören. Denn Ich brauche die Reklamekunden.
Es geht um's Prinzip.
Die Menge an Nachrichten wird nämlich der Aufnahmekapazität des Hörers angepasst - und nicht etwa umgekehrt wie bei den Verkehrsnachrichten. Denn dort, wie ein Verkehrsredakteur unlängst erzählte, ist man seit einiger Zeit gezwungen, jede Meldung zu senden, unabhängig von ihren Wahrheitsgehalt; und zwar ungeprüft, und sei sie noch so albern oder unwahrscheinlich - zur Gefahrenabwehr. Sie KÖNNTE ja stimmen.
Was natürlich die Leute dazu bringt, per Handy fiktive Gefahren zu melden, um sich eine Jux daraus zu machen und einmal im Radio erwähnt zu werden - und die Polizei, diese jedesmal zu kontrollieren. Und die Redaktionen, die Gefahrenmeldung wieder zurückzunehmen - Wuff! Wieder Sendezeit gefüllt!
Doch so ist das Ergebnis einer geistloser Zwangshandlung: sie läßt sich manipulieren und ausnutzen.
Stille läßt die Leute zum Nachdenken kommen. Jeder Krieg ist Lärm; das besondere am Frieden sei die plötzliche Stille gewesen, so sagten die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Hoffnung keimt auf. Hoffnung auf ein öffentlich bezahltes Radioprogramm, sinnvoll und nicht sinnfrei.
Zweitens: man könnte die der beworbenen Waren & Dienstleistungen abrufen bzw. Vernichten, ebenfalls bevor sie den Verbraucher erreichen. Dieser Weg ist die Zukunft.
Denn ist einmal alles verbrannt, setzt ewige Dunkelheit ein.
Wuff.
Das es auch anders geht, zeigen wenige Juwelen, von Nachrichtenagenturen auf Dünndruck konzentrierte zusammengefaßte Depeschen über das, was in der Welt geschieht, die 1 x im Monat per Flugzeug an ausgewählte Abonnenten in den entlegenen Winkeln dieser Welt verteilt werden.
Und in den entlegenen Winkeln dieser Welt befinden sich Menschen, die zwar keinen Geld haben, aber auch keine Ware.
Die Krise ist 30 Jahre alt
Die neoliberale Deregulierungspolitik und Globalisierung (Ent-Regionalisierung) der Weltwirtschaft seit 1978 war bereits der Versuch, eine sich anbahnende verfahrene finanzielle Situation mit Überschuldung und Über-Liquidierung weiter in Gang zu halten.
Es erinnert an die Methode, Termine (meistens auf internationalen Konferenzen) durch physisches Anhalten der Konferenz-Uhr einzuhalten, in dem die Menschen darauf verweisen, daß sie ja noch nicht 0 Uhr anzeigt, während es in der Realität und auf den Armbanduhren der Delegierten bereits 5 Uhr morgens ist.
Und noch etwas anderes neben der Zeit wurde billig und damit wertlos: Geld.
Das blieb nicht ohne Wirkung. Dem Regenten Ronald Reagan gelang es in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit Hilfe der vom künstlich billig gehaltenen Öl aufgeheizten Wirtschaft und Rüstung seinen Gegner, die Sowjetunion, in den Bankrott zu treiben - ohne einen direkten militärischen Angriff. Es waren 8 Jahre großer Gefahr, aber ohne größeren militärischen Konflikt - aber natürlich viele kleinen, wie die Operetten-Invasion von Grenada und die Finanzierung von Osama bin Laden und seiner Leute gegen die Sowjetunion in Afghanistan. Andere Diktatoren im Hinterhof, wie Noriega, wurden mit Rockmusik zur Aufgabe gezwungen.
Im Grunde hat die Finanzkrise tatsächlich vor 20 Jahren ihr erstes Opfer gefordert- den Ostblock. Wenn das ihr Ziel war, dann hat man nur vergessen die Kriegsökonomie wieder auf Frieden umzustellen - oder man war nicht mehr in der Lage dazu. Nach diesem Wirtschaftskrieg lagen überall noch finanzielle Minen und Zeitzünder- Bomben herum, Geld, echtes wie falsches, mit dem das eigene und fremde Systeme, auch kommunistische, korrumpiert worden waren. Und wie nach jedem Krieg begannen die Kriegsgewinnler, Lagerplünderer und Munitionssammler dieses Geld einzusammeln und zu privatisieren. Man kennt das ja. Und nun gibt es überall noch finanzielle Minenfelder, die nicht betreten werden dürfen und die auch jetzt noch hochgehen, wenn man das tut. Es kommt die Böse Bank zum aufräumen.
Einer, der das bereits vor Jahrzehnten deutlich ausdrückte, war Josef Beuys: Überall gäbe es Nester von Geld, welche die Menschen aufstechen müßten, bevor sie Schaden anrichten.
Wie recht er hatte.
Vor Allem bedeutet "Globalisierung" natürlich Weltherrschaft - und das Zusammenschütten der kleinen Geldhäuflein, Vermögen und Staatsgelder dieser Welt zu einem einzigen, riesigen, gigantischen Geldhaufen, an dessen Spitze man sich als Globalist setzen kann, und damit automatisch reicher und mächtiger ist als alle anderen Menschen oder Staaten, und deren popeligen Gesetzen und Ansichten nicht mehr unterworfen - Wuff. Sie geben es ja offen zu.
^ + ^ + ^ = ^
Denn damit kontrolliert man sämtliche Schulden dieser Welt, und kann sie einfordern - oder bei Wohlverhalten auch nicht. Man kann nicht nur einzelne Mörder dingen, sondern ganze Armeen und Söldnerheere. So sieht es aus. Wer macht da mit? Jeder. Schon aus Furcht.Noch heute fragen Börsenhändler ganz offen und ärgerlich im Fernsehen: "Warum rückt die Regierung nicht einfach das Geld raus!?" - Geld, das, wie die Menschen es auch drehen und wenden, ja durch zwangsweise oder freiwillig erbrachte Steuern eingetrieben wurde - und zwar an Leute, die ihre Waren und Dienstleistungen nicht mehr verkaufen können, weil ausgerechnet die besteuerten sie nicht mehr kaufen wollen oder können. Oder eben auf Kredit. Wörtlich.
Die Regierungen sollen ihnen also das Geld nachdrucken, daß sie sich selbst mit ihren Luftgeschäften in ihre Bücher geschrieben haben. Haften tun dann die Bürger in ihrer Gesamtheit. Öffentliche Staatsschulden sind gemeinsame Schulden. In anderen Worten:
"Wir werden weitermachen wie bisher. Was werft ihr uns eigentlich vor? Es tut uns fast schon leid, wie blöd ihr seid. Aber eben nur fast. Her mit dem Geld. Es ist bei uns in den besten Händen, nachdem wir uns gegenseitig nichts mehr leihen. Packt es, Jungs! Und Schnauze halten."
Die Menschen opfern dem Drachen eine Jungfrau nach der anderen, damit er nicht kommt und sie alle auffrisst. Und die Hohepriester dieses Tabus, bei denen die Jungfrauen letztendlich landen, sagen: ja, auch wir machen Fehler. Daß es gerade das gegenseitige Leihen war, daß diese Unmenge an Falschgeld hervorbrachte, gehört ebenso zum Tabu, wie die Beteiligung der Regierungen daran. Sie füttern das Monster, statt es zu töten. Damit es sie nicht tötet.
Wuff.
Damit das klar ist:
In einer globalisierten Wirtschaft ist es vollkommen gleichgültig, wo sich auf dem Globus die Produktionsanlagen befinden: Sie emittieren ihre Abgase immer in die selbe globale Atmosphäre hinein, und ihre sonstigen Abfälle in die selben Meere. Wuff.Zwar war das in dieser Hinsicht schon immer gleichgültig; nur seitdem Produkte zwar regional, aber für einen globalen Markt hergestellt werden, nutzt es gar nichts, diese regionalen Produktionsanlagen an einem Standort zu schließen, um die Emissionen global zu reduzieren; sie werden schlicht an einem anderen Standort wieder aufgebaut (oder sogar dort hin transportiert), um dort erneut die Produktion aufzunehmen; und das häufig zu weit schlechteren Bedingungen. Ganz einfach, weil Menschen diese Produkte haben wollen. Und zwar weltweit. Wuff.
Und bei einer, wie inzwischen häufig, kleinteilig über den Globus verteilten Produktion ist da sowieso nichts zu machen.
Solange es also immer mehr Menschen gibt, wird auch die Nachfrage nach immer mehr Produkten steigen, und damit immer mehr Emissionen verursacht werden; und sei es auch nur in der Landwirtschaft. Gnadenlos. Wuff. Das nennt man "Wachstum".
Um Emissionen global zu reduzieren, muß man also nicht die regionale Produktion, sondern den globalen Markt verbieten. Viel Spaß dabei.
Es kann sogar im Gegenteil so weit kommen, daß Menschen einander mit Waffengewalt zwingen, umweltschädliche Produktionsanlagen wieder zu eröffnen, weil sie auf deren Produkte angewiesen sind, oder diese schlicht haben wollen. Sklavenarbeit also.
Nun, das wäre ja nun auch nichts Neues; so läuft das in vielen Ecken ja jetzt schon.
Wuff.
Zusammenbruch der Population (Bei Hefegärung) |
Dagegen fragt das negative Denken nicht: Wo sind die Arbeitsplätze hin, wo ist das Geld hin? Sondern es fragt: Wo waren sie her? DA kann die Menschheit suchen gehen. Nicht im Abgrund; an der Quelle.
Diese Kurve nennt man übrigens heute "Seneca-Kurve" - nach dem Römischen Staatsmann.
Zusammenbruch der Produktion |
Zusammenbruch der Reproduktion |
Schöne neue Reklame- Welt
Blättern sich die Menschen durch ein beliebiges Magazin, oder stellen die Fernbedienung auf "Automatik" - oder öffnen sie eine beliebiges mit Werbung überladenes Internetportal - dann zeigt sich eine heile, dynamische Welt des andauernden, schnellen, kurzfristigen Konsums und der schnellen Lösung komplexer Probleme. Über Inhalte wird darin nicht mehr berichtet, sondern darüber, daß jemand "gewonnen" hat. Na ja und? Das ist fast unvermeidlich; einer oder eine tut das fast immer. Wer oder was warum dabei auf der Strecke geblieben ist, wird nicht beachtet - oder maßlos aufgebläht. Das Schlimme ist, daß, wenn nun etwas schiefgeht, die Öffentlichkeit hilflos ist, weil sie die Umstände des Fehlers nicht kennt.
A (W) = ungleich (W): Die Abbildung der Wirklichkeit ist nicht die Wirklichkeit selbst.
Das trifft sich gut, wenn die Menschen sich untereinander Märchen erzählen wollen. Normalerweise nennen die Menschen das Betrug; an der Börse, dem Umschlagplatz für das irrealste aller Produkte, nämlich Geld, nennen sogenannte Insider es genauer "einvernehmlichen gegenseitigen Betrug" - bei dem es eine Menge Gewinner gibt, und eine noch viel größere Menge an Verlierern. Möglichst unter den Unbeteiligten. "Opfer" wurde zum Schimpfwort, wie jedes positivistische Wort. Gleichzeitig wurden möglichst viele Menschen in den Dienst der "Finanzdienstleister" eingebunden; und das ebenfalls seit dreißig Jahren. Jeder Mensch hat so einen in seinem Bekanntenkreis.
Denn ein Verbrechen, an dem genügend Menschen sich beteiligt haben, kann nicht mehr bestraft werden - es sprengt die Möglichkeit des Strafverfolgungssystems; so sagte es ein US-Amerikanischer Behördenmitarbeiter, der feststellen mußte, daß allein in seinem Zuständigkeitsbereich Zehntausende sich daran beteiligt hatten, Bewertungen für Grundstücke betrügerisch in die Höhe zu schreiben und zu treiben - entgegen der bestehenden Gesetze.
Eine weiter sprachliche Auswirkung des "Spin" ist, daß kein Mensch mehr andere um Verzeihung bitten muß; nein, er entschuldigt sich. Und damit ist es dann getan. Ein hochmütiger Kurzschluß; der Täter entscheidet selbst. Der Verletzte oder Beleidigte ist Staffage, nicht mehr Subjekt im medialen Geschehen. Und wer es wagt, Negatives zu benennen, wird exkommuniziert - mit allen daraus folgenden Konsequenzen.
Die Menschen sind nun einmal, wie alle Lebewesen, auf den äußeren Anschein angewiesen, um die Welt überhaupt erkennen zu können. Der Schein verdeckt aber das Sein, wie die Haut die Eingeweide. Das Schlimme an den hier beschriebene Zustände ist, daß es sich um eine von Menschen zur Täuschung von Menschen gemachte Scheinwelt handelt. Und nur Menschen werden von Worten getäuscht. Finanzen, Erdöllager, Meereshöhe, Viren und Bakterien, um nur einige zu nennen, werden es nicht.
Das Erstaunen ist groß.
Hinzu kommt: Seit Erwerb der Abstraktion und der Sprache haben die Menschen eine sehr selektive Wahrnehmung entwickelt - und ein extrem kurzes Gedächtnis. Nie erinnern sie sich daran, daß ihnen etwas schon einmal passiert ist - und davor bereits schon einmal; es ist wie in der Beschreibung der professionellen Spieler im Saloon, die sich gegenseitig gewinnen lassen, um die bereits abgezockten abzulenken und ihnen "neue Chancen und Perspektiven" zu eröffnen, während der Abzocker im Nebenzimmer bereits mit dem Besitzer abrechnet.
Sie wollen sich nicht erinnern, das widerspräche dem positiven Denken. Das nächste Mal kann es ja gut gehen. Aber eine Motte, die immer wieder gegen die Lampe fliegt, nennen sie blöd.
Zudem verwechseln die Menschen Worte mit Wirklichkeit und vertragen die Wahrheit nicht:
"Das sind nur Peanuts" war angesichts der finanziellen Dimensionen vollkommen korrekt und human, das
"Sozialverträgliche Frühableben" ebenso und überdies sarkastisch gemeint.
Die Menschen jedoch hörten nur die Worte - und bekamen Angst oder waren beleidigt.
Vor allem diejenigen, die es nichts anging.
Vorurteile überall.
Ein Tier würde nicht werten, sondern prüfen.
Wuff.