Donnerstag, 11. Mai 2017

Die große Verwirrung





Irrung & Verwirrung

"Sie suchten den Sinn und fanden den Wahn..."

Das ist so ähnlich wie

"Sie suchten das Leben und fanden den Tod..."




Tl; Dr:



  • Alles noch so komplizierte läßt sich mit etwas Mühe in einem einzigen Satz ausdrücken.
       
  • Und alles noch so komplizierte läßt sich mit etwas Mühe und im Wesentlichen auf der Rückseite einem alten Briefumschlags ausrechnen.



Und wenn du schon nicht überzeugen kannst, versuche wenigstens, Verwirrung zu stiften!


Und Narrativ kommt von Narr.


Die Priester der Akademie sind sowieso nur noch dazu da, die Mächtigen zu segnen.

Und die, um bei passender Gelegenheit im Namen des Verachteten Volkes -also an dessen statt, denn diese sind ja nicht mit solchen Weihen gebenedeit worden- Betroffenheitsabsonderungen aus Datenbankgenerierten und randomisierten Textbaustein-Cocktails von sich zu geben, die ihnen die Gelaarten passend vorformuliert hinlegen (bitte den Namen des jeweiligen Anlasses und des Ortes oben richtig einzutragen nicht vergessen, sonst geht das vielleicht nicht so durch wie die Weihnachtsansprache vom letzten Jahr noch mal; als default sind da "WASAUCHIMMER" und "WOAUCHIMMER" eingetragen).

Das kommt davon, wenn die Presse zur Macht geworden ist - sie soll ja eigentlich die Mächtigen zur Verantwortung ziehen und deren Machenschaften aufdecken - nicht aus Spaß, sondern aus Notwendigkeit. Nun sind sie es selber, und der Posten ist vacant.

Und das wird er auch bleiben. Denn die Menschen bezahlen ihre Märchenerzähler ja nicht dafür, daß sie ihnen die Wahrheit sagen - die kennen sie, und sie ist ihnen unangenehm - sondern daß sie ihnen Märchen erzählen.

Wuff.



Zu den Waffeln, Legastheniker!
Auf in den Kontrollverlust!
Wir fühlen mit den Toten.

Denn irgendwann fällt schon auf, daß das alles immer gleich klingt. Nein - das fällt schon beim ersten Mal auf, wegen dem reflexhaften Gähnen, das in der Meute um sich greift, wenn nicht schnell zu Tränen gegriffen wird. Aber schließlich sind wir ja alle Schauspieler, irgendwo. Wuff.

Das heißt - wir nicht.

Oder eher selten.

Wuff.

Doch was ist Intelligenz? Und wozu ist sie gut?


Es gibt Streit darüber, inwieweit Menschen durch ihre Gene oder durch ihre Umwelt geformt werden. Die Idee, daß man durch eine Umwelt intelligent werden würde, ist albern. Das würde bedeuten, daß man dumm wird, wenn die Umwelt sich ändert. Vor allem ist die Idee, daß Nachkommen durch eine anregende Umwelt intelligenter werden als die Eltern, hochgradig albern. Woher soll das Gen denn wissen, wie die Umwelt war? Es ist wie immer genau umgekehrt. Die komplexe Umwelt selektiert auf hohe Intelligenz. Die muß aber vorher da sein. Eine instabile Umwelt selektiert eher auf hoher Intelligenz als eine stabile. Wer intelligente Nachkommen haben will, muß sie einer instabilen Umwelt aussetzen und Verluste in Kauf nehmen.

Intelligenz ist mit Veränderung verbunden, Dummheit mit Bewahrung. Aber was davon ist gut, was ist schlecht?

Die höher entwickelten Tiere, die am längsten auf dieser Welt leben - Haie, Krokodile, usw. - sind so dumm, daß sie schon gar keine Intelligenz mehr haben. Und das Intelligenteste, was die Welt hervorgebracht hat, lebt zwar erst kurz, aber ständig am Rande der Selbst- und Weltzerstörung dahin. Maximale Veränderungsgeschwindigkeit eben.





Wuff.

Lernfähigkeit und Intelligenz sind nur dann gut, wenn Veränderung gut ist. Sonst ist Sturheit ganz prima.

Außerdem ist Intelligent nicht gleich Schlau. Intelligenz läßt sich genauso austricksen wie Dummheit. Man muß sie nur einkalkulieren. Stell' einen intelligenten Menschen vor ein Dilema, und er ist blockiert. Ein dummer bricht durch. Weil ihn ein Nachteil nicht kümmert, siegt er. Wuff.


Und nun zu etwas ganz intelligentem:


Ihr im Jahr 1994 verstorbener Philosoph Karl Popper sagte in etwa folgendes (er war kein Positivist, im Gegenteil):

Es gibt gar kein Erkennen der Wahrheit. Es gibt nur ein Erkennen der Unwahrheit.

Was nicht geht.

Gar nicht schlecht. . .


Also: Man kann nie wissen, was richtig ist. Man kann immer nur erkennen, was nicht richtig ist, und das eliminieren. Das, was dann übrig bleibt, ist mehr oder weniger, den Umständen entsprechend richtig und somit brauchbar. Oder so.

Das Richtige ändert sich sowieso im Laufe der Zeit und den Umständen nach. Man muß laufend das jeweilig Falsche erkennen und es nicht tun. Tut man das zur Genüge, ergibt sich als Resultat automatisch das Richtige, mehr oder weniger. Hmmm. Wahrheitsfindung durch Negation des Falschen. . . Man vergleiche dazu eine ihrer anderen Philosophen, Peter Sloterdijk:

"Ohne Beseitigung der Störung kein Fortschritt"


Genauso ist ein absolut rein logisches Denken unmöglich, und ein absolut rein logisches Gedankengebäude schon in sich falsch: Beide sind in dem Maße nicht mehr realitätsbezogen, wie sie fehlerfrei sind. Ein absolut fehlerfreies Gedankengebäude ist an sich ein vollständiger Fehler.

Denn

"Nur wer logisch denkt, kann auch verrückt werden"

- so ein unbekanntes Zitat -

und man könnte hinzufügen: wer nur logisch denkt, wird es auch.

Ganz bestimmt. Nur wer logisch denkt ... oder absolut denkt. Wer sich nicht in einer Ecke einfangen lassen will, denkt in Alternativen.


"Wir Schaffen das!"


...ist sowieso ein Satz, den man ausschließlich nach Kenntnisnahme einer Katastrophe hört. Und zwar eine, welche die Angesprochenen betrifft. Wuff.

Die Menschen denken immer, sie würden rational handeln, also etwas denken, dann begründete Entscheidungen treffen, dann daraus Handlungen ableiten. Ihr gesamtes Justizsystem ist auf diesem Gedanken aufgebaut.

Inzwischen wissen wir, daß es genau anders herum ist: Der Mensch handelt wie jedes Tier instinktiv und entscheidet emotional, dann erst bildet sich das Gehirn ein, das sei aus einer Willensentscheidung geschehen, und als drittes werden sich passende Begründungen ausgedacht und als Kulisse vorgeschoben. Da muß der Gegner erstmal durchkommen, Hah!

Und diese Vorgehensweise hat sich inzwischen leider auch in ihrer Juristerei ausgebreitet. Wuff.



Bezieht sich ein mathematischer Beweis auf die Wirklichkeit, ist er meistens falsch; ist er richtig, bezieht er sich meistens nicht auf die Wirklichkeit

(anwendbar ist er natürlich trotzdem).

Ganz abgesehen davon, daß sich die Grundlagen der Mathematik an sich mathematisch nicht beweisen lassen. Selbst und gerade in der reinen Logik jenseits aller Realität sind solche Zirkelschlüsse nicht möglich. Und so beruht das Denken immer auf irgendwelchen stillschweigend angenommenen, aber an sich unbeweisbaren Annahmen. Mathematik ist im Kern unvollkommen. Oder so schlau, ihre unbeweisbaren Annahmen gleich an den Anfang zu packen.

Nun ja.

Es ist zwar unter sehr eingeschränkten Umständen möglich, die Folge von bestimmten Ereignissen mit einer bestimmten Genauigkeit vorherzusagen; Gebäude, nach bestimmten Richtlinien gebaut, bleiben stehen, Flugzeuge fliegen, Schiffe schwimmen, Satelliten, zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine bestimmten Richtung geschossen, treffen nach Jahren auf die Sekunde oder zumindest Minute genau ihr Ziel auf einem fernen Planeten, ein festgeschraubtes Gewehr mit genormter Munition trifft immer wieder das gleiche Ziel, ein Experiment, unter den gleichen Bedingungen (!) unendlich oft wiederholt, ergibt immer das gleiche Ergebnis.






Aber es ist bei genügend komplexen Ereignissen fast unmöglich festzustellen, was sie hervorgebracht hat: Welcher Schmetterling in Indien Jahre später den Hurrikan in der Karibik auslöste. Dessen Energie sich nämlich sonst anders und anderswo Bahn gebrochen hätte: Ein Schmetterling kann selbstverständlich gar keinen Hurrikan auslösen, oder gar erzeugen, der nicht so oder so ausgelöst worden wäre. Das hätten die ohnmächtigen Schmetterlinge wohl gern! Ha, Ha! Wuff, wuff. 'tschuldigung.

Er kann mit seinem Flügelschlag höchstens Ort, Zeit und Bahn des Sturmes verschieben - das aber unter Umständen dramatisch. So wie eben ein Kind einen Turm aus Bauklötzen umwirft (fallen tut er durch die Schwerkraft). Der Schmetterling kann Zeitpunkt und Bahn des Sturmes beeinflussen, wenn davon jeweils mehr als eine zur Auswahl steht, so wie er -vielleicht- die Fallrichtung eines still auf der Spitze stehenden Bleistifts beeinflussen kann. Der Bleistift fällt aber so oder so.

Er ist ja auch nicht der einzige Schmetterling auf dieser Welt, der mit den Flügeln schlägt, und hinzu kommen noch Abermillionen weiterer Flattermänner und furzende Bakterien. Er ist nicht allein, die Welt steht nicht still und wartet auf ihn. Richtig ist, daß man vorher nicht genau weiß, wer oder was einen Sturm oder eine Lawine auslösen kann und wann, und damit auch nicht, welchen Schaden sie anrichten werden.

Aber im Großen und Ganzen liegt die Richtung schon mal fest.

Im Grunde läßt sich im Leben alles berechnen - es gibt nur häufig, wie in der Mathematik auch, je nach den Umständen mehr als eine korrekte Lösung; und, je nach den (wechselnden) Umständen, sogar mehrere mögliche diskrete Ergebnisse - aber dazwischen eben auch, wie bei Planetenbahnen, Elektronenschalen oder den Ringen des Saturn, leere Bereiche, in denen in dieser speziellen Konstellation keine Lösung möglich ist. In diesen Bereichen kann man sich nicht aufhalten.

Soweit die Chaostheorie. Die beschreibt nämlich nicht das Chaos, sondern die bedingte Ordnung im Chaos. Kennt man die eigenen Umstände und die der Anderen zur Genüge, weiß man, wo man sich und seinesgleichen finden wird - und wo nicht. Und, mehr noch, wo der Gegner, so er unter anderen Umständen agieren muß, nicht wirken kann - und wo doch.


Wuff.








Also gut:


Was geschieht in einer Meritokratie?


Es ist recht einfach: Meritokratie ist von Natur aus exklusiv, nicht integrativ oder gar inklusiv, und deshalb kann es keine inklusive Meritokratie geben.

Eine inklusive Mediokratie schon, die Herrschaft der Mittelmäßigen. Mit Hilfe der Medien.

Witzig ist übrigens, daß die selben Menschen, die angeblich nicht an den Wert des Geldes und des Verdienstes glauben, diesen Maßstab dann doch an Andere anlegen; und daß sie gleichzeitig zu dem oberen Zehntausend und den Unterdrückten gehören wollen.


Wuff.

Die meritokratischen Eliten der Menschen, und ganz besonders die gefakten und mediokratischen, haben die Achtung vor ihren geringeren Brüdern verloren, was diese übrigens nicht zu besseren Menschen macht - und zwar durch die geheuchelte Ansage, es gäbe keinen Unterschied - bis ihnen dann doch Tiere lieber sind als Menschen, da diese gottseidank unzweifelhaft dümmer sind als sie.

Oder sie suhlen sich in einer sabbernden und überheblichen Einbeziehung der Minderbemittelten in einer Art von fake Integration, die nur eine andere Form des "Ich bin besser als Du" darstellt, weit über die Erzeugung eines guten Gewissens hinaus.

Wuff.

Und dann sind sie völlig verblüfft, wenn die Dummen sie am Ende besiegen, und sie mit leeren Händen dastehen. Wie ist denn das passiert? Ich bin doch der Kluge hier! Ja. ganz genau deshalb.

Zu einer echten Meritokratie reicht es nämlich nicht - in der es tatsächlich Bessere und Schlechtere gibt, und deshalb jeder zu den Besseren zu gehören trachtet; die Schlechteren deshalb aber ganz selbstverständlich nicht vergessen werden.


Ihnen fehlt es dazu an Empathie. Abhanden gekommen ist ihnen die Demut des

'Jener, ohne die Barmherzigkeit Gottes, wär' ich'

oder

'Dort, wenn nicht die Gnade Gottes, gehe ich'

(obwohl ein fast tödlicher Unfall mit dauerhafter Kopfverletzung das schnell wieder zurückbringen kann).

Der Kerl, der für einen die Gräben zieht, und das Mädchen, das einem die Wäsche macht, ob nun mit oder ohne Maschinerie - das sind diejenigen, auf die man angewiesen ist, und die Menschen vergessen das. Die Klugen denken wirklich, daß sie Alles ganz alleine geschafft haben, und erzählen einander dieses Märchen immer wieder (und werden dahingehend eine ziemlich böse Überraschung erleben, und zwar - so ungefähr - jetzt).

Daraus entsteht übrigens ihre Verachtung für die Dummen, daß diese nämlich nur zu faul seien (das sind sie nicht unbedingt).

Sie selber glauben unbeirrt weiter an die Magie der großen Zahl, wie IQ, Noten, Vielfalt, Geschlecht usw. - was sie dazu bringt, diese künstlich aufzublähen; teils durch Betrug, teils durch deren Aufteilung: Juchuu, größere Zahlen!

Die Dummen durchschauen das mit Leichtigkeit; es dauert nur länger, bis sie sie darauf eine Antwort finden. Sie lernen durch Erfahrung; die Klugen versuchen, diese zu überwinden - in beiden Fällen mit gemischtem Erfolg.

Und Beide mögen einfache Wahrheiten. Das Klugen noch mehr als die Dummen! Es beruhigt ihr fieberndes Hirn. Schaut euch doch mal um: Wer ergeht sich denn hier in Politik und Esoterik?

Na also. Wuff.



Denn, seltsam genug, schlau macht nicht besser, oder gar ein besseres Urteil - im Durchschnitt. Die Dummen stellen einfache Fragen, welche die Klugen nicht verstehen, weil sie etwas Kompliziertes dahinter vermuten, das sie mit "einfachen" Erklärungen wegzudiskutieren versuchen; es ist aber nur ein einfacher Prüfstein, der die Handlung des Anderen beurteilt, nicht dessen Worte. Und mit Handlungen zu lügen ist fast unmöglich. So einfach ist das.

Die wirklich schlauen haben darüber hinaus weit mehr Blut an ihren Händen als die wirklich dummen, und sie haben ganze Reihe von wirklich dummen Entscheidungen gefällt, von denen Dumme unfähig wären auch nur zu träumen; zur Bestätigung schaue man sich nur mal die örtlichen Staatsfinanzen an. Die Armen und Dummen glauben nämlich, daß man Schulden zurückzahlen sollte, zum Beispiel, und verbreiten diese Idee untereinander mit Baseballschlägern. Wuff.

Doch solch' Geplänkel mal beiseite. Es gab da mal einen Wissenschaftler, der den Erfolg der Dummheit untersuchte: Warum liegen die Dummen so oft richtig? Warum gewinnen sie so oft, letztendlich? Worin liegt eigentlich der Vorteil, intelligent zu sein - wenn es denn überhaupt einen gibt?

Er kam zu dem Schluß, daß die meisten Probleme im Leben recht einfach sind, und einfache Lösungen haben, und einfache Leute sie ganz einfach lösen und einfach weitermachen. Die Intelligenten setzen die Probleme zueinander in Beziehung, verheddern und verwirren sie, und bleiben schließlich knirschend stehen.

Nur dann, wenn ein Problem tatsächlich kompliziert ist, sind die Intelligenten im Vorteil gegenüber den Dummen; und sehr oft sind diese komplizierten Probleme tatsächlich existentiell, katastrophal und drängend. Aber sie sind eher vereinzelt und dünn gesät - weshalb man sie auch in Krankenhäusern, Weltraumagenturen und Ähnlichem konzentriert, und weshalb ja auch die Eliten dazu neigen, sich zusammenzuballen und Probleme (unnötig) kompliziert zu machen:

Das ist es, was sie können, und was sie deshalb tun werden, und sei es auch nur zu dem Zweck, sich von den Anderen abzusetzen und sich besser als jene zu fühlen (und die Belohnungen dafür einzustreichen, dies zu Lasten Anderer getan zu haben). Das bleibt jedoch nicht unbemerkt, und die Dummen finden eine einfache Lösung, beispielsweise mehr Nachkommen zu haben.

Wuff.

Bevorzugt die Evolution Intelligenz?


Nein; denn wie gesagt, so absolute Vollpfosten wie Haie und Krokodile existieren seit etwa 200 Millionen Jahren; die belächelten Dinosaurier legten noch so etwa 100 Millionen Jahre vor. Kann man sich vorstellen, daß die intelligenten Menschen auch nur weitere 20.000 Jahre schaffen, ohne sich vorher irgendwie selbst auszurotten? Wohl kaum. Sie werden bis dahin einen Weg gefunden haben, einfach weil sie viel zu viel von sich erwarten.

Nicht einmal, wenn sie vorher noch schnell alle Krokodile und Haie vernichten, aus purer Bosheit und dem nagenden Gefühl, das diese bereits gewonnen haben, und wieder gewinnen werden, wenn man sie am Leben läßt. Ganz zu schweigen von den Würmern und den Algen: Da sind es 2 Milliarden Jahre! Und es gibt weit mehr von ihnen!

Also: Je schlauer etwas im Laufe der Entwicklung wurde, um so schneller ist es wieder ausgestorben; und um so kürzer war dessen Dasein auf Erden.

Wuff.


Und noch etwas ganz Wesentliches: Intelligenz ist relativ. Verdienst ebenfalls. Denkt mal darüber nach. Tief und lange.

Der vorgenannte Professor kam übrigens zu dem Schluß, daß die Zukunft den Klugen gehört, die wissen, wann es Zeit ist, dumm zu sein. Nicht umgekehrt.

Es ist Eure Entscheidung. . .

Wuff.




Die Perversion der Wissenschaft



ODER: Dieses Ergebnis wurde gewürfelt!

  15 mal Würfeln kann 10 x die 6 ergeben, 4 x die 1 und 1 x die 4. Kann.

Das ist nicht unmöglich, und verboten schon gar nicht; sonst könnte man jedes Casino aushebeln.


Das wissenschaftliche Ergebnis dieser Reihe:

Ein Würfel fällt immer auf die höchste Zahl; in seltenen Fällen auf die niedrigste (die 4 ist eine Abberation, ein ungültiger Versuchsfehler; ein Ausreißer).

Und es ist deshalb richtig, weil in der wissenschaftlichen Methode zwar der selbe Aufbau immer das selbe Ergebnis zeitigen muß, in der Praxis aber

  1. Es das nicht tut (das hängt von den Bedingungen und der Genauigkeit der Versuchsanordnung ab - wer berücksichtig beispielsweise Luftdruck und Sonneneinstrahlung?) und
  2. Die Zahl der Versuche stets begrenzt ist (manchmal sogar sehr) - deshalb schon rein theoretisch niemals eine abschließende Aussage gemacht werden kann.

Vielleicht wäre das Ergebnis ja beim nächsten Mal inkonsistent? Niemand kann in die Zukunft blicken. Das Einzige, was man in der Wissenschaft also ausdrücken kann, ist eine (hoffentlich wohlbegründete) Erwartung; und damit ist es wieder ein Glaubenssystem geworden.


Wuff.




Ursache für eine Wirkung zu finden, gelingt nur bei hinreichend komplexen oder geordneten Systemen.

Wirft man mit einem Würfel zehn mal hintereinander eine 6, sagt das absolut nichts aus über die Wahrscheinlichkeit, beim elften mal wieder eine 6 zu werfen. Die bleibt gleich. Das Einzige, was man sagen kann, ist daß mit der Zahl der Würfe die Wahrscheinlichkeit einer durchgehenden Reihe sinkt - aber nicht, wo der Bruch der Reihe stattfinden wird - oder welchen Ausschnitt aus einer sehr langen Reihe man da gerade absichtlich nimmt oder zufällig vor sich hat.



Würfeln ist eine primitive Angelegenheit.



Dummerweise kann auch streng determiniertes Verhalten in seinem Ergebnis beispielsweise zwischen chaotisch oder regelmäßig umschlagen - wenn man es nur oft genug wiederholt. Und niemand kann vorher sagen, an welchem Punkt genau ein System - bei völlig gleichmäßigem, vorherbestimmten Verhalten, umschlägt - und wohin.

Je nachdem, welchen Teil man aus den folgenden Mustern der Langton- Ameise beobachtet und herausstanzt oder auch nur wie lange, also wie oft das ewig gleiche Verfahren durchlaufen wird, zeigen sich völlig widersprechende Ergebnisse - die immer richtig sind.


Und niemand kann im Allgemeinen vorhersagen, wie lang eine Versuchsreihe sein muß, um sicher zu seien, oder wieviele Versuche zu einer völlig neuen Beobachtung führen - 10? 100? 1000? 10000?



ameise_worldameise03




Selbst das einfache Schachbrettproblem hat solche Konsequenzen:

Wenn sich in einem riesigen See die Zahl der Wasserhyazinthen sich jeden Tag verdoppelt, und eines fernen Tages der See halb voll ist - egal wie lange es bis dahin gedauert hat, am nächsten Tag ist der See ganz voll. Trivial?

Nein - der halb volle See war gestern noch zu nutzen, der ganz volle heute nicht mehr. Und ab da vermehren sich auch die Wasserhyazinthen scheinbar nicht mehr... Wuff.




Die Konsequenz?


Nichts läßt sich wirklich bis in alle Ewigkeit und Unendlichkeit vorhersagen - es sei denn, man bezieht den Kontext mit ein.

Wenn ich zehn mal hinter einer Katze herjage, um sie zu töten, kann sie daraus durchaus auf mein Verhalten beim elften Mal schließen; auch wenn sie damit vielleicht Unrecht hat.

Und wenn zehnmal hintereinander morgens die Sonne aufgeht, so wird sie es wahrscheinlich auch beim elften mal tun.

Wäre es anders, wäre lernen völlig unmöglich.

Wenn ein bestimmtes Verhalten oder eine Technik zum Erreichen oder zum nicht Erreichen eines Ziels führt, kann man beide Ergebnisse nicht als gleichwertig betrachten - nach dem Motto: Ob ich das Ziel treffe, ist bei jedem einzelnen Wurf gleich wahrscheinlich.

Die Gefährlichkeit -oder generell die Wichtigkeit- einer Wahrscheinlichkeit muß zu einer anderen Gewichtung führen als die reine Wahrscheinlichkeit selbst - wenn man überleben will. Wäre es beispielsweise egal, ob es an einer bestimmte Stelle im Meer Fische gibt, kann man darüber ganz anderes reden, als wenn man auf diese Nahrung angewiesen ist! Oder selbst die Beute. Und das wissen selbst wir Tiere.

Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Ausgangs mathematisch gering ist, sagen wir 10-20 Prozent, sollte man sich darauf nicht verlassen. Russisch Roulette ist kein kluges Spiel, sondern eins für Selbstmörder und Kriegsgefangene. In einem von sechs Fällen kann man es nicht wiederholen.

Das ganze Leben ist deshalb ein einziges Vorurteil; Nachurteile gibt es zwar auch, aber nur, wenn man das vorher fehlende Vorurteil überlebt hat.

Und dann wird aus dem Nachurteil automatisch ein Vorurteil. Für's nächste Mal.

  • Das war nicht gut, das laß' ich künftig bleiben.
  • Das war gut, das mach ich künftig weiter.

Wuff.


Eine Wahrnehmung ist das Abbild der Realität, wie verschoben auch immer; soziale Kontrolle hilft da wenig; nur die Prüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen (testing, testing...)

Andersherum: Wer auf Grund besserer Rhetorik ein Argument gewinnt, hat die Sache noch lange nicht gewonnen; insbesondere, wenn die Rhetorik den Tatsachen widerspricht. Tatsachen diskutieren nicht.

Man kann das Argument gewinnen, man kann den Streit gewinnen, man kann den Kampf gewinnen, man kann den ganzen Krieg gewinnen; wenn das Argument Mist war, hat man Mist gewonnen, und die Realität ändert sich nicht.


Und wer wissen will, ob ein Satz objektiv ist oder nicht, braucht nur nachzusehen, ob er Adjektive enthält. Enthält er sie, ist er nicht objektiv.

Aber auch der subjektivste Satz läßt sich auf seinen objektiven Kern reduzieren und damit prüfen: Einfach mit dem dicken, schwarzen Filzstift alle Adjektive durchstreichen und dann den Satz noch einmal lesen. Notfalls auch alle Adverbien; eben alles beschreibende.

Wuff.


Warum ist das wichtig?

  • Um dauerhafte Änderungen in einem menschlichen Gehirn zu verursachen, reicht ein audiovisuelles Signal aus - wenn der Mensch diesem glaubt, vertrauen zu müssen. Genauso ist dieses Signal andersherum wirkungslos, wenn der Mensch mißtraut oder feindselig ist.

  • Aber irgend jemandem muß er trauen - immer im gleichen Maße wie er mißtraut. Deswegen kann man fake Erinnerungen in den Menschen implantieren. Kann man sie auch wieder entfernen, in dem man sie vertrauenswürdig für falsch erklärt?

    Vielleicht.
    ..

  • Vor Allem aber müssen die Menschen ihr eigenes Gehirn als Raum begreifen, in dem sie nach belieben herumspazieren könne - und jede Tür öffnen, egal was dahinter verborgen sein mag; und sei sie auch noch so rostig, verstaubt und mit Spinnweben überzogen.

  • Nur dann können sie in diesem ihrem eigene Hirn ganz aktiv und selber bewußt Veränderungen durchführen, Schaltkreise neu ziehen und andere auflösen. Aber dann geht es. Dazu müssen sie aber einem Menschen bedingungslos vertrauen: sich selbst.




Cum Grano Salis.
https://de.wikipedia.org/wiki/42_(Antwort)




Man kann durch vier Ereignisse jeden Mist beweisen.


Durch zwei Meßpunkte kann man immer eine Gerade legen; durch drei mit ein wenig drehen jede beliebige Kurve, der vierte Meßpunkt ist eine Ungenauigkeit, der fünfte eine Meßfehler.

Und rückwirkend läßt sich Alles begründen.

Wissenschaft ist, sich mit dem Meßfehler zu beschäftigen - dem Abseitigen, dem, was nicht sein kann oder darf. Dem Neuen.

Und das ist nicht ohne reale Folgen:

Etwa die Hälfte dessen, was einmal als "wissenschaftlich gesichert" galt, hat sich im Laufe der Zeit als falsch herausgestellt.

Man hatte es einfach irgendwann als nachgewiesen angenommen.


Wer an die Wissenschaft "glaubt", hat schon verloren.


https://de.wikipedia.org/wiki/Juvenal#Werk
Wer aber soll die Wächter selbst bewachen?
Was wurde nicht alles schon im Laufe ihrer Geschichte von den Menschen als unumstößlicher, wissenschaftlich bewiesener Fakt herausgestellt!

Und das, obwohl ihre so genannte Wissenschaft ja gerade davon lebt, unumstößliche, wissenschaftlich bewiesene Fakten wieder umzustoßen!

Man lese dazu die Veröffentlichungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder ähnlicher Vereine - aber die von vor 20, 30 Jahren. In dem Rhythmus wechselt das nämlich von rot zu grün und wieder zurück:

  • Low fat - high carb - high fat - low carb.
  • Spinat ist gesund gefährlich gesund;
  • Eier sind gesund tödlich lebensrettend.

So ändert die Wissenschaft alle 20, 30 Jahre ihre Meinung, ganz besonders radikal zu Themen der Gesundheit und der Ernährung. Ist häusliche Hygiene immer gut? Nein. Sind Kohlenhydrate gut? Nein. Das waren sie aber einmal...

Die vorgeschlage Ernährung richtet sich immer genau nach dem, was gerade da ist; das, was es gerade gibt, ist immer auch gesund; "Gegessen wird, was auf den Tisch kommt" - so hieß das früher. Was denn auch sonst? Und irgend einen ihrer Professoren finden sie immer, der für ein paar Scheine seinen Friedrich Wilhelm dazu hergibt. Fertig.

Die Ernährungspyramide wurde so in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt - als es mehr Getreide gab als Schweine, war es für die Menschen gesund, mehr Getreide zu essen als Schweine; jetzt ist es umgekehrt: Eiweiß ist ganz oben.... Als es noch keinen Überfluß an Eiern gab, sollte man nicht so viele davon essen. Jetzt ist es egal und deshalb nicht mehr schädlich. Das Selbe gilt für ihren Kaffee, usw.

Also: Wovon gerade am meisten da ist, das ist laut Tabelle auch immer gerade am gesündesten - und es ist ja auch das, was auch gerade auf den Tisch kommt, weil es gerade am billigsten ist. Wie praktisch!

Wuff.

Und Alles wissenschaftlich begründet!


Und das ist nur ein willkürliches Beispiel; das gilt so gut wie überall. Wenn man ein wenig in alten Archiven schmökert, kommt man dahinter, daß zu jedem Zeitpunkt im Leben eines jeden Menschen etwa die Hälfte dessen, was dieser als Wahr, bewiesen oder Fakt zu wissen glaubt, falsch ist.


Und das wiederum heißt im Umkehrschluß:



Etwa 50 % all dessen, was man zu wissen glaubt, ist zu jedem historischen Zeitpunkt falsch - also auch heute. Und zwar sowohl die Hälfte dessen, was man positiv zu wissen glaubt -also daß es so sei- als auch die Hälfte dessen, was man negativ zu wissen glaubt -also daß es so nicht sei oder so gar nicht sein könne. Und zwar auf allen Gebieten.

Wer das nicht glaubt, braucht nur in eine beliebige wissenschaftliche Bibliothek zu gehen, dort aus einem beliebigen Gebiet einen Band historischer wissenschaftlicher, damals wohl bewiesener Abhandlungen aus dem Regal zu nehmen und mit einer Nadel einige Male hineinzustechen und sich die so per Zufall gefundenen Passagen durchzulesen.

In etwa der Hälfte der Fälle handelt es sich, aus der jeweils späteren Sicht, um, aus der jeweils damaligen Sicht gesehen, wissenschaftlich hieb- und stichfest bewiesenen Unsinn.

Auch die Hälfte dessen, was heute als "wissenschaftlich gesichert" gilt, wird sich im Laufe der Zeit als falsch heraus stellen - und niemand weiß welche. Jeder zweite "wissenschaftlich gesicherte" Aussage ist zu jedem beliebigen Zeitpunkt falsch, unendliche Zukunft vorausgesetzt.


Wuff.


Vollkommen falsch


Im Gegenteil: das Gegenteil davon ist wahr.


Welche
Hälfte das jeweils ist, das wissen sie aber nicht. Das muß man von Fall zu Fall entscheiden. Und damit leben.

Es ist wie in ihrer Werbung: Die Hälfte des Geldes dafür ist rausgeschmissen. Man weiß nur nicht, welche... Wuff.


Es geht noch viel weiter:

Medizin ist keine Wissenschaft, Politik ist keine Wissenschaft, Ökonomie ist keine Wissenschaft; sie waren alle immerhin mal ein Handwerk.

Das gilt auch und insbesondere für politische Entscheidungen, die grundsätzlich kein Feld für "Expertenwissen" sind, sondern Interessenvertretung und Willensbekundung, die noch nicht einmal ihre eigenen Voraussetzungen kennen. Man kann politische Willensbildung und Interessenvertretung nicht durch Experten regeln lassen.

Wuff.

Selbst ihr eigener 'Vater der Verhaltensökonomie' gibt zu, daß:

"Experten bei langfristigen politischen Vorhersagen keine höhere Trefferquote haben als ein würfelnder Affe".

Da!    Ja! Tolles Ergebnis!


Und was sei eigentlich "mit den vielen Fällen, in denen Experten ihre Meinung ändern, und somit das, was gestern als Unsinn galt, zur allgemein anerkannten Wahrheit wird (oder andersherum)?

Ein derartiges Hin und Her zeigt sich etwa im Gesundheitswesen. Es erinnert an die Worte des amerikanischen Autors Mark Twain, der mahnte beim Lesen von Gesundheitsratgebern vorsichtig zu sein, da man 'an einem Druckfehler sterben könnte'."





Da kann man auch Tiere aufschneiden und Knochen werfen wie früher.






Evidenz - Ärzte - Dromologie




Dromologie ist überall, und ebenso Pareto - Pareto Dromologie:

Nicht nur werden fast überall 80 % aller Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht, und benötigen die verbleibenden 20 % (und das können die wichtigsten oder unwichtigsten 20 % sein) mit 80 % des Gesamtaufwandes den weitaus größeren Teil desselben; in manchen Organisationen wird bereits 80 Prozent der gesamten Arbeitszeit mit der Verwaltung der inneren Abläufe verbraucht - ein wenig mehr, und sie laufen völlig ohne Außenkontakt, und das auf Hochtouren (doch, auch solche gibt es - und das mit Absicht! Wuff!).

Darüber hinaus produziert die jeweilige Quadratwurzel aus 100 % aller Produzenten nach Derek de Solla Price 50 % aller Werte. Oder erzielen die Hälfte aller Tore, oder ziehen die Hälfte des Publikums in ihren Bann, etc. Immer und Überall. Von 100 sind das 10 - also 10 %; von 10000 sind es aber 100, also 1 %. Auf allen Gebieten, egal wo.

Das sagt viel aus… vor Allem über die Effizienz großer Gruppen oder Organisationen. 99 % sind darin überflüssig... Wuff.

Und: Wer bei irgendeinem Ziel versucht 98 oder gar 100% zu erreichen, scheitert. Der Aufwand beträgt dann nämlich mindestens 100%.

Oder auch: für die letzten paar Prozente riskiert man 98% des Gesamterfolgs.

Auch das ist häufig Absicht...


Wuff.



Und noch etwas:


In keinem System, in keinem Zusammenhang, egal wie groß, haben je mehr als fünf Leute das Sagen. Seltsam... aber verständlich. Mehr geht eben nicht.

Nächste Frage: Was ist mit kleinen Gruppen? Unter fünf Mitgliedern? Knapp über fünf?



"Alle wirklich wichtigen Entscheidungen werden ausschließlich von Gremien getroffen, die es nicht gibt."

Walter Scheel


"Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden. ..."

Horst Seehofer




Anders gesagt:

Fast überall ist 80 % Blödsinn drin.






              Oder eben:     Nur 20 % der ärztlichen Behandlung sind wirksam.




Es ist deshalb eine ärztliche Kunst, und keine Wissenschaft. Ein ärztlicher Fehler heißt deshalb Kunstfehler. Schlimmstenfalls IatroGenese oder Tod durch den Arzt. So sank in jenen ganz seltenen Fällen im letzten Jahrhundert, wo es einen Streik der Ärzte gab (Israel 1973; Bogota, Kolumbien 1976; Los Angeles, USA 1976), die Sterblichkeitsrate in diesem Zeitraum. Unter diesen Umständen würde ich mir auch das Streiken verkneifen. Wuff.

Nun, das kann viele Gründe haben: aufgeschobene Operationen zum Beispiel. Aber dennoch gibt es bei ehrlicher Betrachtung etwa folgende Verteilung: Ein Drittel aller Patienten gesundet so oder so, ein Drittel wird durch den Arzt geheilt, und einem Drittel ist trotz aller Bemühungen nicht zu helfen. Eine Praxis mit einer Erfolgsquote von 60 % ist also der Durchschnitt; viel weniger darf es nicht sein. Schon deshalb, weil bei einer Erfolgsquote von unter 50 % keiner mehr hingeht; und das zu Recht.

Nun, dieses Verhältnis gilt auch für Homöopathen.

Und: Von den 30 % Wirksamkeit sind vielleicht noch ein Drittel dem Placebo-Effekt geschuldet - weißer Mantel, Zuhören und so. So hat man in einem Versuch Leuten mit großem Erfolg nur zum Schein das Knie operiert. Das geht. Denn Placebos wirken auch dann, wenn die Menschen wissen, daß es welche sind. Wuff.

Bleiben also 20 % echte Wirkung übrig.

Und das ist häufig nicht die erste, sondern eine zweite, möglicherweise sogar die dritte Behandlung. Und von zwei Medikamenten oder Behandlungen, die zusammen angewendet werden, ist die Gewichtung unklar. Da ist es ein verdammt schmales Brett, eine solch notwendige Kunst "Wissenschaftsbasiert" zu nennen - obwohl sie es ist. Also sagt man "Evidenz-basiert".

Evident bedeutet offensichtlich.

Da funktioniert auch Handauflegen - ganz ohne Spott.
Der Placebo-Effekt ist real.
Und Meßbar.


Wuff.


Weil man ja in der Evidenz ja von den ursprünglichen 60 % ausgehen muß, wo eine Heilung stattfindet - und davon ist die Hälfte spontan.

"Evidenzbasiert" wird deshalb streng ausgelegt als "über jeden Zweifel erhaben". Das wiederum drückt die Auswahl der Behandlungsmethoden drastisch, so daß eben Homöopathie und Händchenhalten verboten werden, um den Ausgang nicht zu verfälschen; und die Menschen, die wegen solchem Unsinn nicht sterben wollen, fliehen.

Gegen Ende des Lebens wird es dann asymptotisch:

Unendlich hoher Einsatz bewirkt null.



Das Brett wird immer schmaler.

Mit 20 % sind wir dann Pareto.


In jedem Informationshaufen, den sich die Menschen gegenseitig ins Hirn stopfen, in jedem menschlichen Denksystem sind deshalb - mindestens! - 80 % Bullshit, Blödsinn, Quatsch enthalten, weil die Menschen ideologisch Denken, und Widersprüche nicht akzeptieren als das, was sie sind:


Ein Hinweis



Wuff.




Zeiten haben die Eigenschaft, sich zu ändern.

Tigellinus









Aber:

Manche Menschen glauben, alle Menschen seien gleich. Andere glauben, alle Menschen seien unterschiedlich. Beides ist richtig; keines ist falsch. Und ein Drittes gibt es nicht.

Somit bleibt es eine Glaubensfrage.



Hier lag so eine alte Zeitung rum


...mit einem Gedicht von Thomas Brasch über ein legendäres Konzert

und ich les' das mal vor - Wuff:


"In dem schönen Gedichtband 'Der schöne 27. September' gibt es ein schönes Gedicht,
und das geht so:"




Und der Sänger Dylan in der Deutschlandhalle

ausgepfiffen angeschrien mit Wasserbeuteln beworfen /
von seinen Bewunderern, als er die Hymnen /
ihrer Studentenzeit sang im Walzertakt und tanzen ließ /
die schwarzen Puppen, sah staunend in die Gesichter /
der Architekten mit Haarausfall und 5000 Mark im Monat, /
die ihm jetzt zuschrien die Höhe der Gage und /
sein ausbleibendes Engagement gegen das Elend der Welt. So sah /

ich die brüllende Meute: Die Arme ausgestreckt im Dunkel neben /
ihren dürren Studentinnen mit dem Elend aller Trödelmärkte /
der Welt in den Augen, betrogen um ihren Krieg, /
zurückgestoßen in den Zuschauerraum /
der Halle, die den Namen ihres Landes trägt, endlich /
verwandt ihren blökenden Vätern, aber anders als die /
betrogen um den, den sie brauchen: den führenden Hammel. /

Die Wetter schlagen um:
Sie werden kälter.
Wer vorgestern noch Aufstand rief,
ist heute zwei Tage älter.





Oder, noch einmal Hans Sahl:




... daß beim Schreiben der Wahrheit, Herr Brecht,


die Schwierigkeit eben darin besteht,

daß man sie nicht unterschlägt.






Se ebel Portolkyz!